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Fasten / Fasting

Fasten

Die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern nennt man die Fastenzeit. Woher kommt das?
Bereits seit Jahrtausenden kennen die Menschen den Begriff des Fastens. In den unterschiedlichsten Völkern und Kulturen wird jeweils zu bestimmten Zeiten gefastet. Das hat allerdings gar nichts damit zu tun, daß die Menschen womöglich schon immer figurbewußt leben wollten oder ihre Fettleibigkeit bekämpften.
Die ursprüngliche Idee des Fastens ist eine andere.

Fasting

The time between Ash Wednesday and Easter is call time of fasting. Where does this come from?
For thousands of years already, mankind has known the word "to fast". In the various cultures people fast at certain times. Yet this has got nothing to do with the idea of keeping the body in nice shape. It also has got nothing to do with the fact that some consider themselves too fat and want to reduce weight.
The original idea of fasting is another.



Was ist die ursprüngliche Idee des Fastens?

Wir Menschen sind so geschaffen, daß wir atmen müssen und Nahrung aufnehmen müssen, um leben zu können. Das Atmen passiert normalerweise, ohne daß wir daran denken, ohne daß es uns bewußt ist.
Mit dem Essen und Trinken verhält es sich anders. Es ist uns freigestellt, was und wieviel wir essen und trinken. Wir haben Geschmacksnerven, und jeder von uns kann individuell entscheiden, was er zu sich nehmen möchte, was ihm besonders schmeckt und was nicht. Je nach unseren finanziellen Möglichkeiten aber auch entsprechend dessen, was uns in der Gegend, in der wir leben, zur Verfügung steht, haben wir die unterschiedlichsten Angebote von Speisen und Getränken.

Der ursprüngliche Sinn dabei ist, unsere Körper funktionsfähig zu erhalten. Nur wenn wir genügend Nährstoffe, Vitamine und sonstiges zu uns nehmen, kann unser Körper arbeiten. Ist unsere Ernährung einseitig, fehlen uns also bestimmte Nährstoffe, so treten Mangelerscheinungen auf.

Nun hat unser Schöpfer aber entschieden, daß das Essen und Trinken mehr sein soll als lediglich das Erhalten der Funktionsfähigkeit des Körpers. Es darf uns Spaß machen, es darf uns gut schmecken.

Die unterschiedlichsten Eßkulturen sind entstanden. Wir haben eine Vielzahl von Angeboten, eben etwas für jeden Geschmack.

Was aber nun hat es mit dem Fasten auf sich?

Wenn unser Körper die Nahrung, die er aufgenommen hat, verbraucht hat, verspürt er Hunger. Er hat das natürliche Bedürfnis erneuter Nahrungszufuhr. Das ist nicht zu verwechseln mit Gelüsten. Wenn mir etwa der Duft einer besonders wohlriechenden Speise in die Nase dringt, oder wenn ich etwas besonders appetitlich Angerichtetes sehe, verspüre ich Lust, dies oder jenes zu genießen. Ich habe vielleicht noch gar keinen Hunger, weil mein Körper eigentlich noch genügen Vorräte hat, aber ich verspüre eben Lust, eine bestimmte Speise jetzt zu mir zu nehmen.

Wir können uns von diesem Lustprinzip leiten lassen, oder ihm widerstehen. Es ist nichts Verwerfliches daran, seinen Gelüsten nachzugeben, sofern man dabei seinem Körper keinen Schaden zufügt. Es ist also eher eine Frage der Intensität.

Es kann aber auch zu einer grundsätzlichen Frage der Lebenseinstellung werden. Wie ist diese? Lebe ich nach dem Lustprinzip, indem ich möglichst das tue, was mir gerade gefällt, wozu ich in einem bestimmten Augenblick eben Lust habe, ohne darüber nachzudenken, ob mir das auch gut tut? Lebe ich nüchtern und sachlich, stets darauf bedacht, das zu tun, was meiner Bestimmung entspricht. Auf die Definition "Bestimmung" wollen wir hier nicht näher eingehen.

Ich denke, es gibt eine Vielzahl von Facetten der Gründe und Anlässe für bestimmte Handlungsweisen. Es lohnt sich übrigens, einmal darüber nachzudenken.

Wenn ich esse und mich dabei vom Lustprinzip leiten lasse, sind meine Gedanken stark eben auf diese Lust fixiert. Sicher haben es die meisten Leser schon erlebt, daß sie einmal so viel gegessen haben, daß sie danach nur müde irgendwo gesessen sind, unfähig, etwas zu unternehmen oder tiefschürfende Gedanken zu wälzen.

Fasten nun bedeutet, für einen begrenzten Zeitraum ganz bewußt auf etwas zu verzichten. Wenn ich auf das Essen verzichte und dadurch dann Hunger spüre, soll mir dabei bewußt werden, daß das Leben mehr ist als Essen und Trinken. Es soll mich aber auch daran erinnern, daß ich nicht autark bin. So wie mein Körper abhängig davon ist, daß ihm Nahrung zugeführt wird, ist auch mein Geist abhängig davon, daß ihm entsprechend Nahrung zugeführt wird. Mein Körper kann nicht aus sich selbst leben sondern benötigt Nahrung.

Auch meine Seele kann nicht aus sich selbst leben. Sie verkümmert dann und verhungert schließlich. Ich habe das Bedürfnis, anerkannt, geachtet und geliebt zu werden. Eine solche Speise für die Seele können wir aus zwischenmenschlichen Beziehungen erlangen. Wir erlangen sie aber auch, indem wir uns Gott, unserem Schöpfer zuwenden.

Die Idee des Fastens ist also, für einen bestimmten Zeitraum ganz bewußt dem Körper Nahrung vorzuenthalten, um gleichzeitig der Seele besonders viel Nahrung zuzuführen.

Das Hauptnahrungsmittel für die Seele ist die Liebe. Jesus hat für uns Menschen gelitten, und ist für die Sünden von uns Menschen gestorben, weil er uns so sehr liebt. An diese Leidenszeit und das Sterben von Jesus sollen wir in der Zeit vor Ostern besonders denken. Deshalb gibt es diese Fastenzeit.

Haben Sie schon einmal diese 40 Tage Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern nachgezählt? Keine Sorge, da ist kein Rechenfehler. Sie müssen nur die Sonntage auslassen, dann kommen Sie genau auf 40 Tage von Aschermittwoch bis einschließlich Karsamstag.

Sonntage sind keine Fasttage. Am Sonntag denken wir an die Auferstehung von Jesus. Da wollen wir uns so sehr darüber freuen, daß wir auch unseren Körper an dieser Freude teilhaben lassen wollen, indem wir ihm köstliche Speisen gönnen.

 

What is the original idea of fasting?

All humans are created in a way that they have to breathe and have to eat and drink in order to survive. Breathing normally happens without our assistance; that means we do not have to think of breathing, we do it automatically.
With eating and drinking it is different. We have the free choice to eat and drink what we want to and how much we want to. We have nerves that provide us with taste, and each of us may decide individually what he or she wants to eat, what he considers as specially tasty or not. Depending on our financial possibilities and also depending on what is available in the area where we live, we have a wide variety of food and drinks.

The original idea is that our bodies have to function. Only by providing them with enough nutrition, vitamins and others will they be able to work properly. In case certain things lack in our nutrition certain diseases will come up in our bodies.

Yet our creator decided that eating and drinking should be more than just maintaining our bodies and making them function nicely. We may feel joy in eating. Food may taste deliciously.

A wide variety of cultures has developed with many different styles of eating. We are being offered numerous kinds of food, so that all kinds of tastes may be satisfied.

Yet what about fasting?

Once my body used all the nutrition that it received, I feel hungry. I have the natural desire to eat again. This has got nothing to do with lust. When I smell some especially tasty food or when I see some beautifully decorated food I may have the desire to eat although I am not at all hungry. My body is still satisfied but nevertheless I feel that I want to eat this.

We may follow these desires or we resist them. There is nothing evil in following them as long as I don’t do any harm to my body. So it is a question of intensity.

Yet it may also become a basic question of my personal attitude to life itself. What is this like. Do I mainly live in order to meet my desires? Am I trying to follow these desires without caring whether they do me good or not? Or do I with every step take into consideration whether this is good for me or not or whether this is necessary or not or whether I am meant to do this or not?

I think there are numerous reasons why we act in this or that way. It would be worth reflection upon this.

When my sole idea of eating is to meet my momentary desires, all my thoughts are strongly fixed on these desires. For sure you have already experienced that you ate such a lot that afterwards you were tired, unable to move or to ponder upon any serious thoughts.

Fasting means that on purpose I resist certain physical joys (like eating) for a restricted period of time. When I do not eat and thus feel hungry, I shall become aware that life is more than eating and drinking. This shall remind me that I cannot live on my own. My body depends on food, yet also my spirit depends on receiving nutrition. I have to regularly feed my body in order not to starve.

Yet my soul, too, should not starve. I have the natural desire to be acknowledged, to be honoured, to be loved. This food for our souls we may receive through human relationships. Yet we also receive it by turning towards, God our Creator,

So the idea of fasting is to let the body starve for a certain period of time in order to provide the soul with an extra amount of nutrition at the same time.

The main nutrition for the soul is love. Jesus suffered for mankind, and died for our sins because he loves us so very much. During the weeks before Easter we should especially think of this time of suffering and of the death of Jesus. That is why we have this time of fasting.

Have you ever counted these 40 days from Ash Wednesday until Easter? Don’t worry, there is no mathematical error. You have to omit the Sundays, then you will have precisely 40 days from Ash Wednesday until Saturday before Easter including.

Sunday are no days of fasting. On Sunday we think of the resurrection of Jesus. There we want to be so happy about this that we also want our bodies to participate in this joy by providing especially delicious food for them.

 


© Korinna Söhn

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