Korinnas Adventskalender 2005 / Christmas Calendar

 

5. Dezember

Gestern haben wir gehört, daß es im Judentum allgemein üblich war, auf einen Erlöser zu warten. Von den Propheten wußte man einige Bruchstücke über diesen zu erwartenden Messias. Aber man wußte nichts Genaues.

Unser heutiger Abschnitt aus der Bibel berichtet von Simeon, einem alten Mann. Dieser lebte in Jerusalem. Gott hatte zu ihm gesprochen und ihm zugesagt, daß er nicht sterben würde, bevor er eben diesen Erlöser gesehen haben werde. Hier ist der Text:

Und siehe, es war ein Mensch zu Jerusalem, namens Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und heiliger Geist war auf ihm. Und er hatte vom heiligen Geist die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineinbrachten, um mit ihm zu verfahren nach der Sitte des Gesetzes, da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: "Nun, Herr, entläßt du deinen Diener in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du angesichts aller Völker bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel!" Und sein Vater und seine Mutter verwunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: "Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird - und dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen -, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden." (Lukas 2, 25 – 35)

 

Was für eine Geschichte! Da kam ein unscheinbares Elternpaar in den Tempel, um sein Baby darzubringen, wie es nach der jüdischen Religion Sitte war. Woher wußte Simeon, daß ausgerechnet dieses Baby der erwartete Retter, der Messias, ist? Die Eltern des Kindes hatten ja bereits einiges Sonderbare erlebt. Du findest das in den ersten beiden Kapiteln des Lukasevangeliums. Aber das Baby hatte nun kein Schild umhängen "Ich bin der Erlöser". Es gab damals auch keine Medien, die Fotos von dem Erlöserkind veröffentlicht hätten. Und doch wußte Simeon, daß genau dieses Kind es war.

Gott hatte zu ihm gesprochen, und heiliger Geist war auf ihm. Was es mit diesem heiligen Geist auf sich hat, darauf werden wir später noch eingehen. Aber es steht im Text auch, daß Simeon gerecht und gottesfürchtig war. Offensichtlich hatte er die Ratschläge der Sprüche und Psalmen, die wir bereits gelesen haben, befolgt. Aus der Tatsache, daß sich Simeon mit dem Tod auseinandersetzt, kann man folgern, daß er bereit alt gewesen sein mochte. Er hatte also sein ganzes Leben lang auf diesen Augenblick und auf diese Begegnung gewartet. Gott hatte sie ihm zugesagt, und hatte sein Wort gehalten.

Kannst Du Dir vorstellen, Dein ganzes Leben lang auf etwas zu warten? Hättest Du die Geduld dazu?

Dieser Jesus, dessen Geburtstag wir zu Weihnachten feiern, war weit mehr als nur ein außergewöhnlicher Mensch. Er ist der Sohn Gottes.

In den nächsten Tagen wirst Du noch viel mehr über ihn erfahren.

 

Yesterday we heard that in general the Jews had been waiting for a redeemer. They knew several bits about him according to what the prophets had written. But they did not know anything precise.

Today’s passage from the Bible is about Simeon, an old man. He lived in Jerusalem. God had spoken to him and had said to him that he would not die before having seen precisely this Redeemer. Here is the text:

There was a that time in Jerusalem a man called Simeon. This man was upright and devout, one who watched and waited for the restoration of Israel, and the Holy Spirit was upon him. It had been disclosed to him by the Holy Spirit, that he would not see death until he had seen the Lord's Christ. Guided by the Spirit he came into the temple; and when the parents brought in the child Jesus to do for him what was customary under the law, he took him in his arms, praised God, and said: "Lord, now lettest thou thy servant depart in peace, according to thy word: For mine eyes have seen thy salvation, Which thou hast prepared before the face of all people; A light to lighten the Gentiles, and the glory of thy people Israel." The child’s father and mother were full of wonder at what was being said about him. Simeon blessed them, and said to Mary his mother, "Behold, this child is destined to be a sign which men reject; and you too shall be pierced to the heart. Many in Israel will stand or fall because of him, and thus the secret thoughts of many will be laid bare." (Luke 2, 25 – 35)

What a story! Simple parents came into the temple with their young child in order to fulfil the Jewish law and do what is custom there. How did Simon know that precisely this baby is the expected redeemer, the messiah? The child’s parents had already made quite some strange experiences. You find them in the first two chapters of the Gospel of Luke. Yet now the baby had no sign hanging round his neck stating "I am the redeemer". Nor had at those times existed any media to publish photos of the redeemer child.. But Simon knew that precisely this child is the one.

God had spoken to him and the Holy Spirit was upon him. In a later chapter we will take this Holy Spirit into closer consideration. But in this passage there also is written that Simon had been upright and devout. Obviously he really cared about the proverbs and psalms that we already read. From the fact that Simon is thinking of his death we draw the conclusion that he might have been quite old. So all his life long he had been waiting for this occasion. God had given him the promise, and God kept his word.

Can you imagine waiting for something for your whole life? Would you be that patient?

This Jesus whose birth we are celebrating at Christmas is much more than just an extraordinary man. He is the Son of God.

In the course of the next days you will read a lot more about him.


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